München (dpa) - Europas größter Versicherungskonzern Allianz stellt sich
nach einem Milliardenverlust wegen des Dresdner-Bank- Debakels auf ein
anhaltend raues Klima für die Branche ein.Dresdner-Debakel reißt Allianz
tief in Verlustzone Bild vergrößernAktienpreise beiAktienpreiseStock
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schwierigen Bedingungen am Kapitalmarkt werden auch 2009 anhalten», sagte
Konzernchef Michael Diekmann am Donnerstag in München. Einen Ausblick für
das laufende Jahr wagte er wegen des schwierigen Marktumfeldes nicht. Wegen
milliardenschwerer Belastungen aus dem Verkauf der Dresdner Bank und aus
der Finanzkrise fuhr der Konzern im vergangenen Jahr ein Minus von 2,4
Milliarden Euro ein. Es ist der zweite Jahresverlust in der 119-jährigen
Konzerngeschichte.Diekmann räumte ein, dass die Integration der Dresdner
Bank gescheitert sei. Nach dem Verkauf des Kreditinstitutes an die
Commerzbank rechnet die Allianz sogar noch mit weiteren Abschreibungen,
weil der Versicherer 13 Prozent der Commerzbank- Aktien hält.«Wir müssen
heute eingestehen, dass wir es nicht hinbekommen haben, unsere Ambitionen
zu verwirklichen, mit der Dresdner Bank einen Allfinanzkonzern zu
schmieden», sagte der Allianz-Chef. Dies habe vor allem auch an den sehr
schwierigen Umständen seit Mitte 2007 gelegen. Die Allianz habe «mit aller
Ernsthaftigkeit» versucht, das Thema Dresdner Bank in Ordnung zu bringen.
«Am Ende ist es nicht gelungen.»Mit dem Verkauf an die Commerzbank habe man
eine gute und «langfristig tragfähige» Lösung für alle Beteiligten
gefunden, sagte Diekmann. Beide Banken seien so ähnlich ausgerichtet, dass
sie sich gegenseitig verstärken könnten. Im Januar hatte die Allianz den
Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank über die Bühne gebracht - mehr
als ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant. Der Versicherer hatte
die Dresdner Bank im Jahr 2001 für rund 23 Milliarden Euro übernommen. Die
Belastungen durch die ehemalige Tochter schlugen im vergangenen Jahr mit
insgesamt 6,4 Milliarden Euro zu Buche.Aber auch im fortgeführten Geschäft
ohne die Dresdner Bank hatte der Allianz-Konzern Probleme. Der Überschuss
brach von 7,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4 Milliarden Euro ein. Auch
beim operativen Ergebnis verbuchte die Allianz kräftige Einbußen, es ging
von 10,3 Milliarden auf 7,4 Milliarden Euro zurück. Der Gesamtumsatz der
Gruppe verringerte sich um 5,3 Prozent auf 92,5 Milliarden Euro.In der
Lebens- und Krankenversicherung litt der Konzern unter der Krise. Vor allem
bei fondsgebundenen Produkten brach die Nachfrage ein. Das operative
Ergebnis in der Lebensversicherung schrumpfte so von 3 auf 1,2 Milliarden
Euro. Auch im Kerngeschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen gab das
operative Ergebnis um 10 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro nach. Das
Eigenkapital schrumpfte im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent auf 33,7
Milliarden Euro.Die Allianz-Aktie reagierte am Donnerstag trotz der
tiefroten Bilanz mit einem Kurssprung. Am Nachmittag notierten die Papiere
um gut 12 Prozent im Plus bei über 55 Euro. Nach bedeutend schlechteren
Zahlen anderer Versicherer hatten die Händler bei der Allianz weitaus
Schlimmeres erwartet.Auch Diekmann erklärte, gemessen am Umfeld habe man
sich noch vergleichsweise gut geschlagen. «Die Allianz steht solide da und
ist ein finanziell stabiler Partner für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter.»
Seine Dividende für 2008 kappte der Versicherer aber von 5,50 Euro im
Vorjahr auf 3,50 Euro. 2007 war die Allianz mit einem Rekordgewinn von 8
Milliarden Euro noch das bestverdienende deutsche Unternehmen.
Thursday, February 26, 2009
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